Der Anfang vieler Diäten
Die Suche nach dem gesunden Weg war für mich eine lange und herausfordernde Reise. Ob ich ihn nun endlich gefunden habe, weiß ich nicht. Doch eines ist sicher: Das, was ich bisher ausprobiert habe, war der beste Ansatz.
Mein Weg begann mit der traditionellen deutschen Hausmannskost, die meine Mutter zubereitete. Doch dann kam die Zeit, in der jeder Kalorien zählte – damals als die perfekte, moderne Methode gepriesen. Später sprach man von Joule, was ich immer als „Jaul“ bezeichnete, denn diese Methode war zum Jaulen. Theoretisch klang alles schön und gut, mathematisch war sie perfekt, aber in der Praxis funktionierte sie einfach nicht. Dieses moderne Märchen hatte sich jedoch in den Köpfen festgesetzt.
Mit 22 Jahren hatte ich durch das Kalorien zählen 10 Kilo zugenommen – 10 Kilo über meinem Idealgewicht. Das Zählen der Kalorien war also nicht der richtige Weg. Also versuchte ich, noch mehr Sport zu treiben, um meine sitzende Tätigkeit auszugleichen. Und dann kam meine erste Diät: die Weintraubendiät! Ich kann Weintrauben bis heute nicht mehr sehen.
Die Zeit verging und mit ihr der Zeiger der Waage. Ich probierte verschiedene Diäten aus und stellte schnell fest, dass der Jo-Jo-Effekt nicht lange auf sich warten ließ. Dann kam die Revolution: die Atkins-Diät. Auch mein Frauenarzt war von dieser Methode überzeugt. Sie war ein Schritt in die richtige Richtung, doch die Umstellung auf diese Ernährungsweise war alles andere als einfach. Wie sollte man damit kochen?
Ein neuer Trend fand seinen Weg in mein Leben: hoch biologisch-dynamisch aktiv, natürlich vegetarisch. Das Reformhaus wurde zu meinem neuen Shopping-Center. Vollkornbrot, Müslis, Grünkernbratlinge – ich hatte noch nie in meinem Leben so viele Körner gegessen. Ob diese Ernährung tatsächlich gesund war, ist fraglich. Jedenfalls nahm ich enorm zu und fühlte mich auch gesundheitlich nicht mehr wohl. Zugegeben, beruflicher Stress trug ebenfalls dazu bei.
Doch ich weiß heute, dass die vielen komplexen Kohlenhydrate nicht gerade gesund oder schlank machend waren. Von meinem ursprünglichen Idealgewicht entfernte ich mich immer weiter. Ich versuchte es mit Trennkost, der Blutgruppendiät und Ayurveda. Doch mein Gewicht stieg und stieg, und meine Gesundheit nahm langsam ab.
So kehrte ich zur altbewährten Hausmannskost zurück – diesmal gemischt mit Erkenntnissen aus der Atkins-Diät, ayurvedischer Küche und internationalen Einflüssen wie indischer und italienischer Küche. Dann kam meine Tochter zur Welt, und ich unternahm einen neuen Versuch mit der vermeintlich so gesunden Vollwertkost. Doch mein Gewicht nahm erneut zu, und meine Gesundheit war dabei, sich allmählich zu verabschieden.
Nach vier Jahren kehrte ich endlich zur „deutschen Mischkost“ zurück. Der Zeiger der Waage blieb stehen, und meine Gesundheit besserte sich langsam. Der neueste Trend, Low Fat, brachte meinen Gewichtszähler jedoch wieder in Bewegung – nach oben. Die Low-Fat-Lüge lebt immer noch, obwohl Millionen Menschen kaum Fett essen und dennoch immer dicker werden.
Schließlich stellte man bei mir eine Schilddrüsenfehlfunktion fest, und ich nahm innerhalb eines Jahres 25 kg zu. Dann entdeckte ich die Montignac-Methode. Endlich stellte sich ein Erfolg ein, denn der glykämische Index wurde zum Zauberwort. Ein Jahr lang hielt ich durch, nahm ab und fühlte mich gesünder. Aber wisst ihr was? Auf den GI zu achten war noch mühsamer als Kalorien zu zählen. Ihr ahnt es schon: Ich kehrte zurück zur „deutschen Mischkost“. Der Zeiger der Waage blieb jedoch stur. Er wollte sich nicht bewegen – entweder nicht vom Fleck oder nach rechts.
Das war der Zeitpunkt, an dem ich aufgegeben habe. Mir war alles egal. Doch nachdem bei mir eine Schilddrüsenunterfunktion festgestellt wurde, schöpfte ich wieder neue Hoffnung.
Das war der Anfang meines gesunden Weges
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